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AutorenbildSylvain Tornare

Werden synthetische Kraftstoffe den Verbrennungsmotor retten ?

Obwohl sich der Elektroantrieb als die von den europäischen Regierungen gewählte Lösung für die Zukunft des Automobils durchgesetzt hat, drängen interessante Alternativen auf den Markt. Synthetische Kraftstoffe, auch E-Fuels genannt, gehören dazu und könnten die Verbrennungsmotoren über 2035 hinaus retten...

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Die Vermarktung von Autos mit Verbrennungsmotoren wird ab 2035 in Europa verboten sein. Viele Hersteller haben jedoch in die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen investiert, die den Betrieb von Verbrennungsmotoren ohne CO2-Emissionen ermöglichen sollten. Aber ist das wirklich eine gute Lösung?


Was ist ein synthetisches Kraftstoff?

Produktion

Synthetische Kraftstoffe sind eigentlich nichts neues. Die Komplexität und die hohen Kosten der Herstellung haben jedoch verhindert, dass sie vermarktet werden. E-Fuels werden auf der Basis von Kohlenwasserstoffmolekülen hergestellt. Diese werden erzeugt, indem Wasserstoff- und Sauerstoffatomen durch eine Elektrolyse von Wassermolekülen getrennt werden. Der Wasserstoff wird dann mit CO2 vermischt, wodurch Methanol und damit der gewünschte Kraftstoff entsteht.



Ist es nachhaltig?

CO2

Für das oben beschriebene Verfahren wird sehr viel Strom benötigt. Die Ökobilanz hängt somit hauptsächlich von der Energiequelle. Je grüner die Produktion, desto grüner ist auch der Kraftstoff.

Synthetische Kraftstoffe sind jedoch umweltfreundlicher als herkömmliche Brennstoffe, da sie weniger CO2 ausstossen. Wenn ein Motor bleifreies Benzin oder Diesel verbrennt, stösst er verschiedene Gase aus, darunter auch CO2. Die Hersteller von synthetischem Benzin nutzen das in der Luft enthaltene CO2, um ihren Kraftstoff herzustellen. Die Menge an CO2, die durch die Verbrennung in die Luft freigesetzt wird, entspricht ungefähr der Menge, die für die Herstellung verwendet wurde. Insgesamt dürfte die Einsparung nach neuesten Studien zwischen 40% und 90% betragen.


Kompatibilität

Das umweltfreundlichste Fahrzeug ist das, das es bereits gibt. Die Produktion eines Autos ist nämlich ein sehr umweltschädlicher Prozess. Daher ist es ökologischer, ein bestehendes Auto zu nutzen, als es durch ein neues zu ersetzen. In dieser Hinsicht haben synthetische Benzine ein immenses Potenzial, da sie mit den heutigen Motoren funktionieren. Es ist dann nicht notwendig, den gesamten Fahrzeugbestand durch neue Fahrzeuge zu ersetzen. Ausserdem muss keine neue Infrastruktur aufgebaut werden, da die bestehenden Tankstellen geeignet sind.



Ist es die Zukunft?

Automobilmarkt

Synthetische Kraftstoffe könnten ein Umdenken in der Strategie der EU-Regierung bewirken und sich als Alternative zum Elektroauto durchsetzen.

Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis diese Kraftstoffe an den Zapfsäulen erhältlich sind, da ihre Kosten noch zu hoch sind. Die Produktionskosten sollten bis 2030 auf 1 € pro Liter sinken. Derzeit kostet die Herstellung eines Liters bleifreien Benzins etwa 65 Cent.


Motorsport

Neben dem öffentlichen Automarkt ermöglichen synthetische Kraftstoffe auch, den Motorsport umweltfreundlicher zu machen. Ausserdem dient der als Testplattformen für die Entwicklung dieser Kraftstoffe. In der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) werden sie ab der Saison 2022 eingesetzt. Die gleiche Umstellung soll in der Formel 1 um das Jahr 2025 herum erfolgen.



Schluss

Synthetische Kraftstoffe geben Autoliebhabern Hoffnung, dass die Produktion von Verbrennungsmotoren auch nach 2035 weitergeht. Insgesamt ist ihre Ökobilanz besser als die der heutigen Kraftstoffe, hängt jedoch stark von der Herkunft des verwendeten Stroms ab. Der gesamte ökologische Fussabdruck scheint mit dem von Elektroautos vergleichbar zu sein, ohne jedoch eine Erneuerung des Fahrzeugbestands zu erfordern. Derzeit sind diese Kraftstoffe aufgrund ihrer hohen Kosten dem Motorsport vorbehalten, könnten aber in einigen Jahren an den Zapfsäulen erhältlich sein.



 

Quellen für den Text

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