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AutorenbildSylvain Tornare

Stromknappheit - das Ende des Elektroautos?

Im Winter könnte die Stromversorgung knapp werden. Nachdem der Preis für eine Megawattstunde (MWh) explodiert ist, ist mit möglichen Stromausfällen zu rechnen. Sparmassnahmen werden nun eingeleitet. Ist das Ende des Elektroautos gekommen?

Carequest Automobilvermittler Schweiz, Schweizer Strom

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat die europäische Energieversorgung unter Druck gesetzt. Veraltete Infrastrukturen tragen dazu bei, denn sie sind nicht in der Lage, Engpässe auszugleichen. Die Schweiz ist hier keine Ausnahme. Da ihre Nachbarländer mit Engpässen zu kämpfen haben, befindet sie sich selbst in einer komplizierten Situation, die zu Stromausfällen während der winterlichen Verbrauchsspitzen führen könnte. Auch würde ein zu trockener Herbst die Kapazitäten der hydraulischen Produktion einschränken.

Vor diesem Hintergrund scheint es sinnvoll, die Rolle des Elektroautos zu hinterfragen. Ist es Teil der Problemlösung oder verstärkt es das?


Das Elektroauto - eine Gefahr?

Erhöhung des Verbrauchs

Derzeit benötigen Elektroautos laut dem Bundesamt für Statistik nur 0,3 % der Stromproduktion in der Schweiz. Die Energiewende zielt jedoch darauf ab, ihren Anteil zu erhöhen. Wenn alle aktuellen Schweizer Autos auf Elektroantrieb umgestellt würden, würde der nationale Stromverbrauch um 15 bis 20 % steigen. In Wirklichkeit dürfte diese Zahl etwas niedriger liegen, was vor allem auf technologische Verbesserungen zurückzuführen ist.


Rückgang der Produktion

Wie bereits erwähnt, wird die Vergrösserung des Elektrofahrzeugbestands zwangsläufig zu einem Anstieg des nationalen Verbrauchs führen. Viele Länder planen den Ausstieg aus der Atomkraft und den Verzicht auf fossile Brennstoffe. Obwohl dieser Übergang tugendhaft ist, lässt er Ungewissheit darüber, wie die verlorenen TWh kompensiert werden sollen. In der Schweiz bedeutet die Abschaltung der Atomkraftwerke einen Produktionsrückgang von 22 TWh, was etwa einem Drittel der Gesamtproduktion entspricht. Kombiniert mit einem Anstieg des Verbrauchs stellt dies eine echte Herausforderung dar.



Das Elektroauto - eine Chance?

Energiespeicherung

Elektroautos speichern Energie dank ihren Batterien. Wenn sie an eine bidirektionale Ladestation angeschlossen werden, können sie Energie in das System zurückfliessen lassen und so Produktion und Verbrauch ausgleichen. Dies ist derzeit jedoch nur möglich, wenn die Autos an das Stromnetz angeschlossen und somit geparkt sind. Ausserdem ist der Anteil an bidirektionalen Systemen noch relativ gering.


Rückgang des Gesamtenergieverbrauchs

Die Frage nach der CO2-Bilanz von Elektroautos bleibt umstritten. Dennoch und trotz eines höheren Stromverbrauchs scheint die Gesamtbilanz positiv zu sein. Autos mit Verbrennungsmotoren bleiben von der Stromknappheit nicht unberührt. Sowohl die Zapfsäulen als auch die Raffinerien sind auf diese Energie angewiesen.


Nur die Verbrauchsspitzen sind problematisch

Die allgemeine Stromversorgung stellt nicht das Problem dar. Vielmehr sind es die Verbrauchsspitzen, die die Ursache der Engpässe sind. Elektroautos können ihren Ladevorgang selbstständig steuern und so diese Spitzen vermeiden. Zudem macht die durchschnittliche Tagesstrecke, die in der Schweiz zurückgelegt wird, nur einen kleinen Prozentsatz der Reichweite heutiger Autos aus. Sie können also mehrere Tage ohne Aufladen auskommen.


Autonome Systeme

Einige Immobilienbesitzer sind schon heute in Bezug auf ihre Stromversorgung nahezu autonom. Durch den Einsatz von Solarzellen und Batterien können sie sich vom nationalen Netz unabhängig machen. Elektroautos tragen dazu bei, indem sie die Speicherung von Energie ermöglichen. Bidirektionale Ladestationen sorgen dafür, dass das Maximum aus der Stromproduktion herausgeholt wird.



Schluss

Mit der steigenden Anzahl an Elektroautos wird logischerweise auch der Verbrauch steigen. Dadurch wird es notwendig, mehr zu produzieren oder den Verbrauch in anderen Bereichen zu senken. Allerdings sind die Autos auch Teil der Lösung, indem sie zu einem integralen Bestandteil des Stromnetzes werden. Mit der derzeitigen Technologie ist dies jedoch nur in begrenztem Masse möglich. Daher muss in Innovation und Infrastruktur investiert werden, um diese Vorteile auszunutzen.


 

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