Mit dem Boom der Elektromobilität sind in Europa neben den batteriebetriebenen Autos auch die Verkaufszahlen von Hybridautos gestiegen. Ausgestattet mit einem Elektro- und einem Verbrennungsmotor sollen sie das Beste aus beiden Welten vereinen und einen extrem niedrigen Verbrauch aufweisen. Aber ist das wirklich der Fall?
In einer Zeit, in der die Umweltdebatte wütet, sind die Meinungen über den Sinn von Hybridautos noch immer geteilt. Mehrere Studien haben gezeigt, dass sie nicht so umweltfreundlich sind, wie die Hersteller glauben machen wollen. Der Verkehrsclub der Schweiz (VCS) rät von Plug-in-Hybriden ab, da diese laut seinen Untersuchungen keine ökologischen Vorteile und somit keinen Nutzen hätten. Aber was ist davon zu halten?
Die Hybridautos
Mild Hybrid
Mild hybride sind nicht über Kabel aufladbar. Sie verwenden ein System, das Energie zurückgewinnt, die während der Fahrt, insbesondere beim Bremsen, verloren geht. So kann das Fahrzeug nur eine kurze Strecke elektrisch zurücklegen. Ausserdem wird der Verbrennungsmotor beim Anfahren und für die Zusatzsysteme (Klimaanlage, Servolenkung usw.) weniger eingesetzt. In einigen Fällen dient diese Technologie zur Leistungssteigerung.
Plug-in Hybrid
Plug-in-Hybride können an das Stromnetz angeschlossen werden. Sie verfügen in der Regel über eine grössere Batterie. Dadurch können sie längere Strecken zurücklegen und eine höhere Geschwindigkeit im Elektrobetrieb erreichen. Diese Autos sind für kurze Strecken ähnlich wie Elektroautos, bieten aber für längere Strecken die Sicherheit eines Verbrennungsmotors. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf diese Modelle.
Die Vorteile
Kosten
Hybridautos geniessen wirtschaftliche Vorteile. Neben den Steuervergünstigungen, die schnell abgeschafft werden könnten, haben Hybridfahrzeuge niedrigere Betriebskosten als Verbrennungsmotoren, zumindest bei Stadtfahrten. Denn bei Fahrten mit niedriger Geschwindigkeit wird das Fahrzeug überwiegend elektrisch betrieben. Bei den derzeitigen Kraftstoffpreisen stellt dies einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Vorteil dar. Aus diesem Grund fahren viele Taxis mit Hybridantrieb. Sobald die Batterie leer ist, wird dieser Vorteil jedoch zum Nachteil.
Nutzung
Der Betrieb von Hybridautos ist einfacher als der von batteriebetriebenen Autos. Vollelektrische Fahrzeuge müssen regelmäßig an Ladestationen aufgeladen werden. Obwohl die Infrastruktur schnell ausgebaut wird, stellen die Verfügbarkeit von Ladesäulen und die Ladezeit immer noch ein Hindernis dar. Der Hybridantrieb ist dank seines Verbrennungsmotors weniger abhängig von dieser Infrastruktur. Ausserdem ist sein Elektromodus perfekt für die Stadt geeignet, während der Verbrennungsmotor auch längere Strecken bei hoher Geschwindigkeit zurücklegen kann.
Die Nachteile
Gewicht
Batterien sind schwer. Hybridautos teilen sich oft die Plattform mit Modellen mit Verbrennungsmotor. Dennoch fügt eine Batterie mit einem Gewicht von mehreren Dutzend oder sogar Hunderten Kilogramm zu einem Verbrennungsmotor viel Gewicht hinzu. Dies wirkt sich negativ auf die Fahrdynamik des Fahrzeugs aus und erhöht den vorzeitigen Verschleiss bestimmter Komponenten. Ausserdem muss der Verbrennungsmotor bei Nichtbenutzung der Batterie das zusätzliche Gewicht ziehen, was sich wiederum negativ auf den Kraftstoffverbrauch auswirkt.
Aufladen
Plug-in-Hybride können entweder an die Steckdose angeschlossen werden oder während der Fahrt aufgeladen werden. Die zweite Option ist irreführend. Obwohl sie beim Bremsen Energie zurückgewinnt, erhöht sie den Kraftstoffverbrauch erheblich. Zudem ist die Batterie, wenn sie nicht regelmäßig aufgeladen wird, nur Ballast.
Komplexität
Elektroautos werden oft für ihre einfache Konstruktion gelobt. Das kann man von Hybridfahrzeugen jedoch nicht behaupten. Das Auto hat nicht nur einen Verbrennungsmotor, sondern auch ein elektrisches System. Diese beiden Einheiten müssen miteinander kommunizieren und sich koordinieren, was leistungsstarke Algorithmen erfordert. Hybridautos sind daher komplexer als Autos, die nur mit einem Antriebssystem ausgestattet sind. Dies wirft viele Fragen über die Zuverlässigkeit dieser Autos auf.
Schluss
Der Hybridantrieb mag wie das Beste aus zwei Welten erscheinen. Er verbindet die Vorteile und die Einfachheit des Elektroantriebs mit der Sicherheit des Verbrennungsmotors. Allerdings scheint er nicht für alle Zwecke geeignet zu sein.
Durch die Erhöhung der Komplexität stellen sich Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit. Auch wenn der Hybridantrieb für kurze Fahrten ideal erscheint, kann dies nicht für lange Strecken auf Autobahnen gesagt werden, denn dort stellt das elektrische System nur eine zusätzliche Belastung von mehreren hundert Kilogramm dar. Daher sollten leichte Fahrzeuge bevorzugt und die Nutzung des Elektromodus gefördert werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Hybridfahrzeug nur für einige wenige bestimmte Einsatzzwecke geeignet ist und nur dann Sinn macht, wenn die Batterie regelmässig aufgeladen und benutzt wird. In allen anderen Fällen scheinen Modelle mit Verbrennungsmotor oder Elektroantrieb besser geeignet zu sein.
Sie sind sich nicht sicher, inwieweit dies auf Sie zutrifft? Kontaktieren Sie uns!
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